Schutzprojekt
Das Projekt „Pro Tessitura in Valposchiavo“ entstand aus der dringenden Notwendigkeit, die Tradition der handwerklichen Weberei in einem Tal zu bewahren, in dem die Ausübung dieser alten Kunst – ein immaterielles Kulturerbe, das vom Aussterben bedroht ist – im Laufe der Jahre zurückgegangen ist. Das Valposchiavo ist ein Tal, das aufgrund seiner geopolitischen Lage seit jeher ein Kreuzungspunkt der Kulturen zwischen der Schweiz und Italien und ein Bezugspunkt für landwirtschaftliche und handwerkliche Traditionen ist. Trotz des Interesses der lokalen Gemeinschaft, die Traditionen am Leben zu erhalten, ist das Webereihandwerk in den letzten Jahrzehnten durch die Globalisierung und die Verlagerung der Produktion in große Schwierigkeiten geraten.
Das Projekt zielt auch darauf ab, eine lokale Textillieferkette wieder aufzubauen, die natürliche Rohstoffe wie Wolle und Leinen aufwertet und einen nachhaltigen Produktionszyklus fördert, der die lokale Wirtschaft unterstützt und die Umweltbelastung reduziert. Die Initiative wendet sich gegen die Logik der Fast Fashion, indem sie sich auf ethischere und umweltfreundlichere Praktiken konzentriert und die Schaffung eines Produktionssystems mit kurzen Lieferketten fördert, das die lokalen natürlichen Ressourcen optimal nutzt.
Mit der Finanzierung durch das Bundesamt für Kultur (UNESCO Immaterielles Kulturerbe / Lebendige Traditionen) und das Amt für Kultur des Kantons Graubünden (Kultur- und Sprachförderung) zielt das Projekt darauf ab, neue Möglichkeiten für die Zukunft der handwerklichen Weberei zu schaffen und dabei Tradition mit Innovation zu verbinden. Die Initiative wird von einem Netzwerk lokaler Partner unterstützt, darunter landwirtschaftliche und kulturelle Institutionen und Vereine, die gemeinsam daran arbeiten, der textilen Tradition der Region neue Impulse zu geben.


